Was Chef-Kaderplaner Ben Manga am Montagabend im Trainingslager des Zweitligisten FC Schalke 04 ankündigte, ist seit Dienstagvormittag Realität: Felipe Sanchez wechselt zu den Königsblauen und ist bereits im Camp in Mittersill eingetroffen. Schon am Dienstag wird der 20-Jährige erstmals mit der Mannschaft trainieren. Sanchez unterschrieb einen bis 2028 gültigen Vertrag, wie der Verein mitteilte. „Nach sehr guten Gesprächen mit den Verantwortlichen war die Entscheidung für mich schnell klar. Der Verein mit seinen Fans hat eine besondere Energie, die auch in Argentinien bekannt ist und zu der ich in den kommenden Jahren auf den Platz beitragen möchte.“
Der Transfer hatte sich in den vergangenen Wochen in die Länge gezogen - verantwortlich waren dafür Nachverhandlungen zwischen Sanchez‘ ehemaligem Verein Gimnasia y Esgrima La Plata aus der ersten Liga Argentiniens und den Königsblauen. Nach Informationen dieser Zeitung zahlt Schalke rund 800.000 Euro Sockel-Ablöse. Diese Summe dürfte aber ansteigen, da verschiedene Erfolgsboni enthalten sind und zudem eine hohe Weiterverkaufsbeteiligung.
Sanchez ist ein Innenverteidiger und hat einen starken linken Fuß. Er ist in verschiedenen Abwehrsystem einsetzbar. Trainer Karel Geraerts bescheinigte Sanchez, er hätte die typische „argentinische grinta“ - also viel Biss, Durchsetzungsvermögen und Zweikampfstärke. Manga beobachtete Sanchez seit drei Jahren. Er bittet um ein wenig Geduld: „Er kommt aus dem Ausland nach Deutschland, da muss man ihm ein wenig Zeit geben. Er muss die Sprache lernen, auch die Art des Fußballs wird anders sein als das, was er bisher gespielt hat. Er bringt alles mit, um uns auf Strecke zu helfen“, sagte Manga. Sportdirektor Marc Wilmots ergänzte: „Er bringt neben seiner Zweikampfstärke ein gutes Stellungsspiel mit. Er wird sich nach einer gewissen Eingewöhnungszeit gut in der neuen Liga zurechtfinden können.“
Ab Dienstag geht es im Trainingslager zur Sache, an Sanchez‘ erstem Tag stehen zwei Einheiten auf dem Plan. Schon während der ersten Einheit am Montagabend mussten die Profis vor rund 400 gut gelaunten Fans viel laufen, aber Trainer Geraerts sagte: „Das war noch eine ruhige Einheit, denn wir hatten vorher einen langen Tag, eine sehr lange Reise. Jeder Spieler musste fünf, sechs Kilometer machen. Ab Dienstag gibt es dann Vollgas.“ Und das mit Felipe Sanchez.